Linke in der Bürgerschaft verurteilt Schließung der Post-Filiale am Neuen Markt
Die Linksfraktion in der Rostocker Bürgerschaft verurteilt die geplante Schließung der Post-Filiale in der Innenstadt und die Verlagerung auf einen Kooperationspartner. In der größten Stadt Mecklenburg-Vorpommerns den eigenen Schalterbetrieb einzustellen, setzt das falsche Signal: Die Post stellt Renditeziele über ihren gesellschaftlichen Auftrag.
„Die Post ist Teil der Daseinsvorsorge, kein Anhängsel des Bank- und Finanzgeschäfts“, erklärt Christian Albrecht, Vorsitzender der Fraktion Die Linke. „Wer in einer wachsenden Großstadt die zentrale Voll-Service-Filiale aufgibt, verschlechtert Erreichbarkeit und Qualität. Besonders ältere Menschen, Menschen mit Behinderung sowie kleine Betriebe und Vereine leiden darunter. Das ist unhaltbar.“
Albrecht betont, Partnerläden ersetzten keinen verlässlichen, barrierefreien Standort mit ausreichend Personal und stabilen Öffnungszeiten. „Wenn Finanzprodukte und Filialabbau wichtiger werden als der Universaldienst, läuft etwas grundsätzlich schief.“
Als Gegenbeispiel verweist die Fraktion auf die OSPA, die zentrale Standorte erhält und Kundennähe sichert. „Es geht, wenn man es will. Die Post hingegen zieht sich aus ihrem Kerngeschäft zurück. Als Unternehmen mit besonderem öffentlichen Auftrag hat die Post die Grundversorgung zuverlässig zu sichern“, so Albrecht.
Die Linksfraktion erwartet die Rücknahme der Schließungspläne und die Sicherung einer vollwertigen, barrierefreien Post-Anlaufstelle in der Rostocker City. Zugleich fordert sie die Stadt auf, bei drohender Unterversorgung unverzüglich eine förmliche Beschwerde bei der Bundesnetzagentur einzureichen und die Einhaltung der gesetzlichen Mindeststandards, insbesondere Erreichbarkeit, Barrierefreiheit und ausreichende Kapazitäten, prüfen zu lassen.
